Vordergrund bei Landschaftsfotos


Es gibt für das Gestalten von Fotos jede Menge Regeln, manche sind sinnvoll, manche weniger.

Was aber bei Landschaften praktisch immer gut wirkt ist wenn man ein Objekt im Vordergrund hat. Das kann ein Strauch sein, die Zweige eines Baumes, blühende Blumen in einer Wiese, ein kleines Bäumchen, ein Stückchen eines Weges, ein alter Holzzaun, was immer in der Natur vorkommt und zum Bild passt. Ein passendes Objekt im Vordergrund lässt ein solches Bild meist natürlicher und schöner erscheinen. Es sollte allerdings nicht zu viel vom eigentlichen Bild wegnehmen, es sei denn der Vordergrund ist das wesentliche Objekt.

Wenn man ein Gebäude fotografiert, etwa ein altes Haus, so wirkt es meistens gut wenn auf einer Seite, falls vorhanden, etwa ein Baum oder Strauch zu sehen ist und das Gebäude etwas außermittig im Foto ist. Der seitliche Baum, ein Teil davon, oder was immer es ist, kann eventuell auch gleichzeitig der Vordergrund sein.

Das heißt übrigens natürlich nicht dass ein großer alter Baum oder schönes altes Haus allein im Zentrum nicht ein schönes Bild ergeben kann. Das trifft natürlich besonders in der richtigen Jahreszeit zu oder auch bei schönem Licht wie in der Morgensonne.

Ein Objekt im Vordergrund ins Bild zu bringen funktioniert allerdings meist nur wenn man eher im Weitwinkelbereich fotografiert. Wenn man ein Objekt aus großer Entfernung fotografiert, also eher im Telebereich dann ist es meist kaum möglich auch Vordergrund ins Bild zu bringen. Auch die Tiefenschärfe wird dann kaum ausreichen.


Dass man etwas im Vordergrund ins Bild bringen kann setzt wie gesagt voraus dass auch etwas im Vordergrund ist was zum Bild passt und es funktioniert auch nur wenn man einigermaßen im Weitwinkelbereich fotografiert.
Es ist aber sonst eine ganz einfache Regel und wirkt sich praktisch immer positiv auf ein Bild aus. Eine Frage der Übung ist es natürlich auch, mit der Zeit bekommt man mehr ein Gefühl dafür ob etwas ein schönes Bild ergibt oder auch nicht.

Eine Anmerkung noch zu Räumlichen Sehen und Fotos.
Bei Fotos fällt wie bei jedem ebenen Bild das Räumliche Sehen weg. Man kann es sich ganz gut vergegenwärtigen wenn man ein Auge schließt, das Räumliche Sehen fällt dann genauso weg wie auf dem späteren Foto. Bei stark strukturierten Objekten wie dem Geäst eines Baumes macht das schon einen Unterschied, bei anderen Objekten weniger. Man sieht auf diese Weise auch gut wieviel Kontrast und Hintergrund auf einem Foto ausmachen, was einem bei Räumlichen Sehen mit beiden Augen weniger auffällt.



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8.5.2018              aktualisiert: 27.4.2020


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