Optische Täuschung Wasserfall
Optische Täuschung beim Wasserfall
Wie erklärt sich eigentlich die optische Täuschung beim bekannten Wasserfall?
Im Prinzip denkbar einfach und zwar durch die Projektion eines dreidimensionalen Objekts auf ein zweidimensionales Bild.
Bild 1
Im vorherigen Bild 1 ist im linken Achsenkreuz die dritte Dimension
vorne-hinten
eingetragen. Nur diese vorne-hinten Achse kann natürlich genauso
ein Pfeil zwischen der oben-unten Achse und der links-rechts Achse in
der Ebene des Bildes sein, wie es im rechten Achsenkreuz dargestellt
ist. Ob dies jetzt eine Projektion von vorne-hinten in die Bild-Ebene ist oder einfach
ein Pfeil in der Bild-Ebene, kann man rein
aufgrund der Linie nicht sagen. Es hängt von der Umgebung ab.
Beim bekannten Wasserfall ist es so dargestellt dass man aufgrund des umgebenden
Mauerwerks und des fließenden Wassers eindeutig den Eindruck hat
dass das Wasser von vorne nach hinten fließt.
Man
muss jetzt nur noch das
Wasser von rechts nach links führen wie es mit der
blauen strichlierten Linie im folgenden Bild
2 links dargestellt ist und schon ist man über dem Ausgangspunkt.
Diese Stelle
kann nun im zweidimensionalen Bild genauso gut weiter hinten sein aber eben
einfach höher oben auch. Es hängt wieder nur von der Umgebung und von
der
Darstellung des Wassers selbst ab. Wenn man das Wasser so darstellt dass
man den Eindruck hat dass es senkrecht herunter fließt dann
passt es natürlich mit der vorherigen Darstellung nicht
zusammen. Man könnte das Wasser natürlich auch wieder
entlang der zweiten strichlierten Linie nach vorne fließen lassen wie
es im Bild
rechts dargestellt ist, dann sieht alles wieder normal aus. Dass eine Linie
nach rechts oben im zweidimensionalen Bild die Richtung von vorne nach
hinten bedeutet entspricht einfach der Ansicht von oben rechts, was man
in der Darstellung von Objekten sehr oft verwendet.
Bild 2
Man
kann es sich leicht veranschaulichen wenn man, wie im folgenden Bild 3 links dargestellt,
einen Sessel etwas von
oben ansieht. Ein Punkt an der Lehne ist höher oben, der daneben
liegende Punkt am Fußboden ist weiter hinten aber nicht
höher. Wenn man einen Gegenstand dreidimensional vor sich hat kann
man sich nicht täuschen, in der Projektion auf ein
zweidimensionales Bild aber
schon. Man bräuchte nur, wie im folgenden Bild rechts dargestellt, einen Übergang zwischen
Fußboden und Sessellehne malen, eventuell in gleicher Weise wie
beim Wasserfall. Ein Rinnsal entlang den Fußboden nach hinten
(blau)
und dann eine Querverbindung zur Sessellehne (blau strichliert). Und
schon kann das
Wässerchen die Sessellehne herunter, zum Rinnsal zurück,
fließen.
Bild 3
In einer Projektion des Zweidimensionalen auf das Dreidimensionale ist
eben hinten unten von vorne oben nicht zu unterscheiden.
Es hängt nur von der dargestellten Umgebung ab. Wenn man einen
entsprechenden Übergang malt dann kann man auf diese Weise leicht
eine optische Täuschung erzeugen.
An einem solchen Bild wie den Wasserfall ist also absolut nichts
mysteriöses. Durch die Projektion der dritten Dimension (vorne hinten) auf die zwei
Dimensionen des ebenen Bildes kann der gleiche Bildpunkt eben verschiedene Orte im
dreidimensionalen Raum darstellen. Wenn man es darauf anlegt kann man
damit optische Täuschungen darstellen. Mehr ist da nicht dahinter
auch wenn es auf den ersten Blick etwas verwirrend erscheinen mag.
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Gottfried Langmann
6.11.2017
aktualisiert: 13.2.2018